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Müllentsorgung und Mülltrennung

Thema des Monats Februar 2020 im Bürgerbüro Worringen

Müll fällt an, wenn er anfällt... Das weiß jeder Mensch mit Verantwortung in Wohnung, Haus, Handwerk und Industrie. Das fängt beim Kartoffelschälen an, hört aber ganz sicher bei den gewechselten Autoreifen nicht auf. Tapetenwechsel oder neue Möbel? Badrenovierung oder neues Autoradio? Grünschnitt oder Kleiderwechsel? Nur ein kleiner Ausschnitt aus dem vielfältigen Problemkreis: WOHIN DAMIT? Reicht das Umweltbewusstsein für eine sinnvolle Überlegung - oder heißt es: Weg damit auf schnellstem Wege...?

Die sinnvolle Überlegung führt auch in Worringen Gott sei Dank direkt und unmittelbar zur Problemlösung. Und die heißt in Köln: AWB!

Denn jede andere Entsorgung des selbstgemachten Mülls unter Umgehung der offiziellen Entsorgungs-Angebote kann nicht nur teuer werden. Sie ist darüber hinaus asozial, weil sie die Umwelt verunstaltet. Kamellenpapier, Apfelsinenschale & Co gehören genauso wenig achtlos hinter sich gelassen, wie die Zigarettenkippe und alles, was man als Abfall versteht.

Seien wir also Vorbild, zeigen wir unseren Kindern, wie wir mit unseren Hinterlassenschaften umgehen!

Im Bürgerbüro Worringen gab es im Februar eine interessante Fragerunde zum Thema Müllentsorgung und Mülltrennung. Dieter Kurth von den AWB Köln war als Müll-Experte auf sämtliche Fragen vorbereitet und konnte mit der „AWB Bibel“, dem Abfall-und Wertstoff-Kalender für Köln, virtuos umgehen. Darüber hinaus ist in der „Abfall-Bibel“ wirklich alles hervorragend und leicht verständlich erklärt.

Hans Bernd Nolden interviewt Dieter Kurth

Interview mit Dieter Kurth

Lieber Herr Kurth,

wir freuen uns sehr über Ihre Unterstützung bei der Bewusstseinsbildung zum Thema Müllentsorgung und Mülltrennung in Worringen. Danke auch für Ihre Bereitschaft zu diesem kleinen Interview:

Bürgerbüro: Welche Aufgaben haben Sie als Mitarbeiter bei den AWB Köln und wie lange machen Sie das schon?
Dieter Kurth: Seit fast 30 Jahren bin ich jetzt schon tätig in den verschiedensten Aufgaben rund um die Themen Müll und Müllentsorgung. Angefangen hat alles im Jahr 1990 als Straßenreiniger und Kraftwagenfahrer bei der Abfallbeseitigung. Als Müll-Detektiv habe ich seit 2007 einige Jahre gearbeitet und bin seit ca. 2014 in der Unternehmenskommunikation der AWB tätig mit Ausrichtung auf die Präventionsarbeit.

Wie oft sind Sie als Fachmann und Aufklärer unterwegs in Sachen Müllentsorgung und Mülltrennung?
In einem Monat mache ich etwa vier, manchmal auch mehr solcher Informationsveranstaltungen, kläre interessierte Bürger auf und beantworte ihre Fragen bei Straßenfesten, Veranstaltungen der Bürgervereine oder bin auch bei sonstigen Veranstaltungen mit einem Beratungsstand vertreten.

Was glauben Sie – wissen die Leute Bescheid über das Thema Müllentsorgung, ist es mangelndes Interesse oder warum sind heute so wenige Bürger der Einladung gefolgt, sich mit Ihnen über Fragen der Müllentsorgung etc. zu unterhalten?
Ich bin schon davon überzeugt, dass größtenteils der Bürger in Köln gut über die Themen Abfallentsorgung und Wertstofftrennung aufgeklärt ist. Aber es gibt bestimmt auch noch einen kleinen Teil von Bürgern, die nicht wirklich und richtig über diese Themen informiert sind. Das mag u.a. an mangelndem Interesse am Thema Müllentsorgung und Wertstofftrennung liegen. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir mit unserer Aufklärungsarbeit auf dem richtigen Weg sind, diese Einstellung positiv zu verändern und das Interesse bei allen Bürgern zu wecken.

Was ist das größte Problem, mit dem die AWB Köln in Bezug auf die private Müllentsorgung konfrontiert werden?
Ein großes Problem und gleichzeitig eines der größten Ärgernisse sind die Wilden Müllkippen in unserer Stadt. Zu unserem großen Bedauern müssen wir trotz aller Bemühungen sogar eine steigende Tendenz feststellen: Im Jahre 2007 zählten wir etwa 6.000 Meldungen über Wilde Müllkippen; in 2019 waren es bereits 15.000! Die stark gestiegene Anzahl der Meldungen ist auch auf die erweiterten Meldemöglichkeiten über Social Medien Kanäle zurückzuführen. Dazu zählen z.B. die AWB App oder die städtische „sag's uns App“, die eine schnelle und einfache Möglichkeit bieten, Wilde Müllablagerungen zu melden. Weiterhin werden aber auch die traditionellen Kanäle per Email oder Telefon genutzt. Dabei bemühen wir uns um eine schnelle Beseitigung, denn - wo Müll liegt, kommt weiterer Müll dazu…

Gibt es bei den AWB Köln noch eine „Müll-Polizei“ und wie erfolgreich ist sie bei der Aufklärung?
Bei den AWB Köln nennt man diese Gruppe „Müll-Detektive“. Ich war selbst in dieser Gruppe tätig und kann aus meiner Erfahrung sagen: Wir haben uns immer große Mühe gegeben, wilde Müllkippen – ob größere oder auch kleine – bis zu den Verursachern zu verfolgen. In den Fällen, wo uns das gelingt, müssen die Verursacher mit empfindlichen Strafen rechnen. Aber in erster Linie setzen wir zuerst auf Aufklärungsarbeit, bevor es zu rechtlichen Maßnahmen wie Ordnungswidrigkeitsverfahren kommt.

Wie hoch sind die Strafen, wenn jemand erwischt wird, illegal Müll zu entsorgen?
Das richtet sich nach der Größenordnung, die wir vorfinden. Das fängt bei 15 Euro an und kann auch schnell bis 1.500 Euro sein. Auch weit darüber können die Strafen liegen.

Welches ist das größere Problem für die AWB – die wilden Müllkippen oder eine mangelhafte Wertstofftrennung?
Eindeutig sind für uns die Wilden Müllkippen das größere Problem! Auf der einen Seite die logistische Herausforderung meiner Kollegen in den Betrieben, um die wilden Müllablagerungen zu entsorgen. Und auf der anderen Seite die entstehenden Kosten von ca. 8 Millionen Euro im Jahr, die auf die Allgemeinheit umgelegt werden. Kostenrelevant sind hierbei natürlich die gestiegenen Meldungen über wilde Müllablagerungen und der dadurch entstehende höhere Personal- und Materialaufwand. Das heißt: Mehr wilder Müll, mehr Kosten für die Allgemeinheit.

Was sollte man von Seiten der Haushaltungen bei der Müllentsorgung zukünftig besser beachten? Oder anders gefragt – welches sind die häufigsten Fehler?
Die häufigsten Fehler der normalen Haushalte sind die „Fehlwürfe“, also die nicht sachgerechte Zuordnung des Hausmülls in die richtige Mülltonne. Wer das besser machen will, kann sich an der AWB Broschüre oder an unserer AWB Homepage orientieren. Hier gibt es eindeutige Antworten darauf, in welche Tonne welches Müll-Material entsorgt werden muss.

Ist es Willkür oder warum lassen die „Müllmänner“ schon mal eine Tonne ungeleert stehen?
Das ist keinesfalls Willkür! Aber: Die Kollegen von der Müllabfuhr machen gelegentlich Stichproben z.B. durch eine Sichtkontrolle oder bei sonstigen Auffälligkeiten – wenn etwa eine Tonne ein ungewöhnliches Gewicht aufweist. Wenn dann eine falsche Befüllung („Fehlwürfe“) festgestellt wird, kleben die Kollegen einen Aufkleber mit einem entsprechenden Hinweis auf die Tonne und sie bleibt stehen. Die Entsorgung muss dann separat durch den Eigentümer beauftragt und natürlich bezahlt werden.

Fragerunde mit Dieter Kurth

Worauf sollten die Bürger achten, wenn sie ihre Mülltonne an die Straße stellen?
Die Regel lautet: Stellen Sie die Tonne an den Straßenrand. Nie auf den Fahrradweg oder Verkehrsbehindernd. Aber so, dass sie von der Entsorgungsmannschaft nicht übersehen wird.

Wer ist zuständig, wenn meine Mülltonne gereinigt werden muss?
Zunächst ist der Nutzer selbst für die Reinigung seiner Tonne zuständig. Man kann jedoch den Tonnen-Wasch-Service der AWB beauftragen. Ein Kollege (Tonnenaustausch-Service) holt die Tonne ab und bringt gleichzeitig eine saubere mit. Dieser Service ist kostenpflichtig.

Wie lange dauert es, wenn ich eine neue graue Tonne brauche?
Das kann schon mal bis zu zwei Wochen dauern. Je nachdem, wie die Auftragslage der Kollegen ist. Auf jeden Fall so zeitnah, wie möglich.

Welche Botschaft möchten Sie als Mann vom Fach an die Worringer Bürgerinnen und Bürger geben?
Richtig den Müll trennen ist sehr wichtig, um vorhandene Ressourcen zu schonen, einen aktiven Umweltschutz praktizieren und möglichst verpackungsarm einkaufen. Und als letztes: Nutzen Sie den angebotenen AWB Service!

Herr Kurth, wir danken Ihnen sehr für dieses Interview und für Ihren Besuch in Worringen. Herzlichen Dank!

Fachliche Fragen und Informationen zum Thema Müllentsorgung und Mülltrennung

  • Wo darf ich eine Autobatterie und sonstige Batterien entsorgen?

    Batterien jeglicher Art sind Gefahrengut und müssen separat von allem sonstigen Abfall gesammelt und entsorgt werden. NIEMALS in den Hausmüll damit! Die kleineren einfach beim nächsten Einkauf mitnehmen und in den Sammelbehälter des Discounter-Marktes werfen. Autobatterien werden von jedem Händler angenommen und entsorgt – auch dann, wenn man sie anderswo gekauft hat. Bis zu zwei Stück kann man gegen Gebühr beim nächsten Wertstoffhof abgeben – z.B. bei der AWB in Ossendorf. Das gilt auch für eBike-Akkus. NIEMALS in eine Abfalltonne legen!

  • Was mache ich mit Bauschutt?

    Kleinere Mengen nimmt gegen eine Gebühr der Wertstoffhof in Ossendorf. Tipp: Billiger ist die Entsorgung bei einer Abfall Verwertungs Gesellschaft, z.B. bei der AVG Geestemünder Straße.

  • Was mache ich mit Farbresten?

    Kleinstmengen im Schadstoffmobil abgeben (Standort Worringen: An der Kirche St.-Tönnisstrasse) oder zum Wertstoffhof der AWB nach Ossendorf. NICHT in den Restmüll! Das gilt auch für Dosen mit Resten von wasserlöslichen Farben.

  • Wie muss ich abgerissene Tapeten entsorgen?

    Die können in den Restmüll (Graue Tonne).

  • Wo muss ich alte Elektro-Kleingeräte entsorgen?

    Grundsatz: Alles, was einen Stecker hat, zum Wertstoffhof der AWB nach Ossendorf. Nie in den Restmüll!

  • Wo gehören leere Konservendosen aus Metall hin?

    Die gehören als Verpackung in die Gelbe Tonne.

  • Was sollte ich machen bei einer entdeckten wilden Müllkippe?

    Es gibt zwei Möglichkeiten: Die AWB App nutzen oder per Mail (wildermuell@awbkoeln.de) melden. Dabei ist die AWB App die schnellste und einfachste Methode:
    App aufrufen, den Button „Wilder Müll“ drücken, Button „Aktueller Standort drücken“ oder Straße eingeben, kurze Beschreibung, Foto aufnehmen (angezeigter Button) und absenden. Die AWB kümmern sich schnellstmöglich – garantiert!

  • Wie kann ich Elektro-Großgeräte entsorgen?

    Die Entsorgung ist kostenlos. Man muss aber einige kleine Regeln beachten: Nach der Anmeldung unter Mailadresse https://www.awbkoeln.de/elektro-altgeraete erhält man für sein Altgerät je einen Aufkleber. Der sagt den AWB einerseits, dass sie das Gerät mitnehmen sollen und soll andererseits verhindern, dass Unbefugte das Altgerät mitnehmen.

  • Meine Tonnen reichen einmal nicht – was kann ich tun?

    Man kann in bestimmten Märkten Transportsäcke kaufen. Die stellt man zum Abholungszeitraum neben die entsprechende Mülltonne zur Abholung an den Straßenrand.

Die wichtigsten Internet-Adressen auf einen Blick

(Quelle: AWB Abfallkalender 2020)

Fazit

Ganz sicher sind viele der hier angesprochenen Fragen zur Müllentsorgung und zur Mülltrennung für die meisten Worringer nicht neu. Man weiß ja, was man unserer Umwelt schuldig ist. Und irgendwie hat man seinen Müll ja immer weggekriegt... Ob dabei aber immer alles richtig war...?

Das Team Bürgerbüro hofft, mit dem Schwerpunktthema des Monats Februar allen Worringer Bürgerinnen und Bürgern das Thema Müllentsorgung und Mülltrennung ins Bewusstsein gerückt zu haben. Die angesprochenen Themen werden so hoffentlich mit dazu beitragen, dass wir alle unsere Umwelt in Worringen schonend behandeln und bewahren. Darüber hinaus gibt der AWB Abfallkalender weitergehende Informationen. Im Bürgerbüro kann man sich einen Abfallkalender holen.

Wilde Müllkippen in Worringen? Nein, danke!

Team Bürgerbüro Worringen, 27.02.2020

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